Papier, App, Sprachnotiz oder Textnachricht an dich selbst: Entscheide nach Nutzung, nicht nach Romantik. Wenn du unterwegs bist, gewinnt das Handy. Wenn du Denkpausen liebst, gewinnt Papier. Wichtiger als Ästhetik ist die Zuverlässigkeit. Dein Format ist gut, wenn es sich mühelos öffnen lässt, auch an müden Tagen, und dir das Gefühl gibt, kurz atmen und punktgenau festhalten zu können.
Lege eine feste Mikro‑Zeit fest: zum Beispiel 90 Sekunden nach dem Abendessen. Koppel das Schreiben an eine bereits automatische Handlung, etwa Wasserkocher anstellen. Ein sichtbarer Stift, eine offene App, eine Klebenotiz als Erinnerung helfen. So baust du eine Kette aus Auslöser, mini Handlung, kurzer Belohnung. Wiederholt sie sich, wird die Routine stabil, selbst wenn dein Tag chaotisch war.
Überambition tötet Kontinuität. Setze dir ein lächerlich kleines Ziel, etwa zwei Sätze oder drei Stichpunkte. Wenn mehr fließt, schön. Wenn nicht, Ziel erfüllt. So trainierst du das Erscheinen, nicht den Roman. Gerade an schweren Tagen hält dich der minimale Standard an Bord. Mit der Zeit wächst die Substanz organisch, ohne Druck, dafür mit wachsender Verlässlichkeit und angenehmer Leichtigkeit.